Einer für Alle, alle für Eine

Beklagen ist nicht – zumindest nicht, wenn man Karoline Riml heißt und Obfrau des Vereins „DIE T(H)UMORVOLLEN“ ist. Auch, wenn es manchmal was zu beklagen gäbe, das ist sicher. Corona-Pandemie, Vermietung mit allem Drum und Dran, tagein, tagaus. Und dann die große Herausforderung, jeden Tag mit einem Lächeln (wenn möglich) anzufangen und aufzuhören. Denn was anderes sind wir nicht gewohnt, von unserer Karo.
 

Trotzdem gibt es die eine oder andere Sache, die Karo aus der Bahn bringen kann. Sei es hin und wieder ihre Vermietung, ihr Alltag, Privates oder eben jener Verein, von dem ich im ersten Satz schon gesprochen habe. Obfrau der T(H)UMORVOLLEN zu sein ist nämlich nicht immer nur eitel Wonne – es ist Verantwortung, Aufklärung, viel Zeit, nette Gespräche, seltsame Blicke und vieles, vieles mehr. Warum, das verrät Karo im Gespräch darüber, wie sehr ihr dieser Verein am Herzen liegt und, dass sie manchmal auch eine strenge Karo sein muss, die hin und wieder den Ton nicht trifft. Aber wenn beim Gegenüber der sogenannte „Hausverstand“ fehlt, dann macht der Ton keine Musik mehr, würde Karo sagen. Hat sie auch so gesagt.
 

Karo geht mit 200% in jedes Projekt, das sie angeht. Aber Karo schultert auch außerhalb des Vereins viel, das sie mit jede Menge Herzblut bearbeitet. Daher wünscht sie sich manchmal auch die Position des Zusehenden, oder einfach eines Teilnehmers im Hintergrund. Neue Ideen? Immer her damit, erwähnt sie. Damit da auch weiterhin selber und selbstständig neue Projekte anlaufen, die vielleicht nicht von Karo supervisiert werden. Denn aus Fehlern lernt man dann, wenn man sie macht und diese als solche anerkennt.
 

Offenes Ohr für viele zu sein, ist für Karo kein Problem. Offenes Ohr für alles sein, das sieht Karo nicht mehr für die Zukunft. Alleine ist sie niemand, gemeinsam mit den Anderen gibt sie alles. Höher, weiter, schneller ist keine Devise in ihrem Leben – sie hat Ziele vor Augen, die sie gemeinsam mit ihren T(H)UMORVOLLEN erreichen möchte. Aber dass man da manchmal eine Ehrenrunde drehen muss, ist auch Teil des Ganzen. Karo ist (Ob) Frau mit ganz viel Herzblut, aber es blutet ihr eben auch manchmal das Herz. Sie kann nicht jedes Problem angehen und lösen, sie kann es bestimmt nicht jedem recht machen, aber sie kann sich Vertrauen erarbeiten und das Geben und Nehmen appellieren. Denn nur so funktioniert so etwas Großes, wie der Verein.
 

Menschen, denen sie selbst vertrauen und auch Dinge anvertrauen kann, sind Karo immens wichtig. So kann sie Lasten gleichmäßig auf Schultern verteilen, ohne dass einzelne Personen darunter zusammenbrechen. So kann sie Geben und Nehmen steuern und aus einem Blick mit Abstand betrachten, ob es funktioniert. Dieser Verein soll wachsen und gedeihen, es wird vielleicht Jahre geben, in denen die Ausflüge oder Veranstaltungen nicht in diesem Ausmaß stattfinden können. Wo keine 10.000 oder 20.000 Euro in einer Kassa darauf warten, ausgegeben zu werden. Wo der Traum vom eigenen Therapiezentrum wieder in weite Ferne rückt. Aber es wird auch wieder Jahre geben, an denen das Beisammensein, das Planen, das Träumen und das TUN im Mittelpunkt stehen. Es geht nie um Einzelne, es geht immer um alle zusammen.
 

Das ist Obfrau Karoline Riml das Wichtigste: Dass „DIE T(H)UMORVOLLEN“, die ihr so am Herzen liegen, auch ohne ihr Eingreifen und Aufbauen zu IHREN Glanzmomenten kommen. Dass jeder Neuzugang seinen Platz findet, dass sich alteingesessene Mitglieder und Frischlinge zusammenfinden, um neue Ideen zu entwickeln, weiterzugehen und nach vorne zu schauen. Die Devise, dass es „menschelen“ soll und dass jene Wunder erleben, die auch an Wunder glauben, soll der Anreiz des Vereins bleiben. Einer für Alle, Alle für Eine. Und diese Eine? Die beklagt sich vielleicht doch mal. Aber noch viel lieber lacht sie. Und findet Lösungen. Ihre Schäfchen im Trockenen zu haben, das ist Karo’s größter Wunsch. Säen und ernten. Und Karo sät für Andere, damit sie der Saat beim Wachsen zusehen kann. Mit ein bisschen Abstand, mit viel Demut und Respekt. So soll es sein. Immer.

 

Ein Kommentar von Karoline Riml, nach fast zwei Jahren „DIE T(H)UMORVOLLEN“ und Christina Brugger


BILDQUELLE: Stefanie Fiegl

 –

 

 

 –