Den Großteil meines Lebens verbringe ich in den Bergen. Nichts ist schöner, als die unendliche Weite der Berglandschaft. Schon früh bin ich mit meinen Eltern auf Almen und Schutzhütten gewandert, aber irgendwann waren mir diese Wanderungen zu wenig und ich wollte immer weiter und immer höher hinaus.
So stand ich Anfang Mai 2019, mit 21 Jahren, auf über 6.000 Metern, in den peruanischen Anden. FREIHEIT! 3 Tage nach meiner Rückkehr war ich bei meiner Frauenärztin, um einen kleinen Knoten in der Brust abzuklären. Ultraschall, Biopsie und einen Tag später dann Gewissheit. Ich bekam die Diagnose: BRUSTKREBS, TRIPLE NEGATIV, das hat gesessen! Krankenhaus, Chemotherapien, Operationen – nun erwartete mich das übliche Krebsprogramm.
In dieser Zeit habe ich auf meinen Körper gehört und gekämpft, um sportlich fit zu bleiben und meine Leidenschaft für die Berge weiter ausleben zu können. Während der Chemotherapie bewältigte ich unter anderem Berge wie die Wildspitze, den 4.107 Meter hohen Mönch in den Berner Alpen und nahm erfolgreich am bekannten Karwendelmarsch im August 2019 teil. Es war nicht immer leicht, aber jeder noch so hart erkämpfte Gipfel, war ein Erfolgserlebnis und ließ mich weiter machen. Selbst dann, wenn mich mal der Mut verlassen hat.
Ich hatte riesengroßes Glück mit meinen behandelten Ärzten, sie haben sich sehr gut um mich gekümmert und standen mir auf meinem Weg zur Seite. Mittlerweile sind daraus sogar Freundschaften entstanden! So wurde ich, nach einem halben Jahr zehrender Chemotherapie, linksseitiger Mastektomie und intensiver medizinischer Betreuung mit abschließender Tumorentfernung, im November 2019, krebsfrei aus dem Krankenhaus Zams entlassen.
All die lieben Menschen an meiner Seite, die mich unterstützt haben, die Liebe zum Sport und den Bergen, und vor allem mein Durchhaltevermögen haben mich dort hin geführt, wo ich heute bin: tumorfrei, glücklich und motiviert mein neues Leben mit schönen Gipfelerlebnissen zu füllen!