Wo Schatten, dort auch Licht!

Ein herzliches Hallo an alle! Mein Name ist Manu Baumann und gern erzähle ich euch meine t(h)umorvolle Geschichte.


Nachdem ich selbst beim Duschen einen „Knubbel“ in meiner linken Brust ertastet hatte, landete ich am 3. Juli 2017, zwei Tage vor meinem 29. Geburtstag, in der Radiologie bei Dr. Stefan Hiehs. Gut gelaunt und ohne einen schlechten Gedanken lag ich nun da, während er einen Ultraschall und im Anschluss eine Biopsie bei mir durchführte. Die Untersuchung dauerte nicht lange, Gott sei Dank, schließlich musste ich noch zur Arbeit. Mit meinen Gedanken war ich eigentlich schon beim Arbeiten, bis mir der emphatische Arzt ganz ruhig und klar mitteilte, dass der „Knubbel“ nicht so gut aussieht. Hmmm … Ich sollte schließlich am 6. Juli, einen Tag nach meinem Geburtstag, zu der Befundbesprechung kommen. Naja, da gehen einem dann schon ein paar blöde Gedanken durch den Kopf. Der 6. Juli war schnell da und ich hatte es schwarz auf weiß: BRUSTKREBS, TRIPLE NEGATIV!

Brustkrebs? Triple negativ? Chemotherapie? Ich? Krank? Geht‘s noch?  Kann doch gar nicht sein, oder?

Ich bin jung, sportlich und fühlte mich damals alles andere als krank. Chemotherapie – nein danke – bestimmt nicht! Und überhaupt passt mir das gerade gar nicht in mein Leben. Echt komische Gedanken die da einem durch den Kopf kreisen. Gedanken und Ängste, die nur ein Betroffener kennt.  Es haut dein Leben aus der Bahn. Und das Schlimmste ist – du hast keine Wahl – Augen zu und durch! Von den Ärzten bekommst du einen Plan: Operationen, Chemo, … Bestrahlung … irgendwelche Spritzen und weil das alles nicht genug ist, fallen dir auch noch die Haare aus. Wenn man das so liest, kann man sich vorstellen welche Veränderungen das alles mit sich bringt. Zu diesem Zeitpunkt hätte mir ein Gespräch unter Gleichgesinnten gutgetan. Leider gab es noch keine T(H)UMORVOLLEN und für eine klassische Selbsthilfegruppe, die gemeinsames „malen nach Zahlen“ machten, fühlte ich mich einfach zu jung.

Jetzt, drei Jahre nach meiner Diagnose, kann ich nur sagen, die Therapie ist sicher nicht angenehm, aber man bekommt eine gewisse Routine. Die Zeit zwischen der Therapie nutzte ich ganz bewusst für mich. War viel draußen, bewegte mich viel und machte das was mir Spaß machte. Das Leben nach der Diagnose ist nicht vorbei. Im Gegenteil, die Wertschätzung für Leben und Gesundheit steigt enorm, die oftmals als „Gesunder“ verloren geht. Ich wünsche niemanden Krebs, aber sollte es dich mal treffen, nimm die Herausforderung an und mach das Beste daraus. Viele schöne Momente und auch Begegnungen hätte es ohne diese Krankheit nie gegeben. Ohne unseren Narben auf der Brust hätten wir auch nie zu einander gefunden.

FAZIT: WO SCHATTEN, DORT AUCH LICHT!

Ein Lichtstrahl in meiner Geschichte ist, dass alle T(H)UMORVOLLEN aus ein und demselben Grund zueinandergefunden haben. Uns ist es wichtig über das Thema Krebs offen und unzensiert zu sprechen, sich gegenseitig zu stützen und sich einfach „nur“ füreinander Zeit zunehmen. Damals, zum Zeitpunkt meiner Diagnose, wäre ich froh gewesen, so eine freche, lebendige und positive Truppe zu haben und genau aus diesem Grund ist es für mich eine Herzenssache meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe, wir können mit unserem Verein neuen T(H)UMORVOLLEN mit ihrer Diagnose, etwas Mut machen und uns einen Raum schaffen wo Patienten ihre Erfahrungen austauschen können.

WEIL KREBS BEWEGT!